Biodiversitätsleitfaden – Möglichkeiten der Umsetzung in der Ortsgemeinde Nievern, Vorstellung durch Studierende der TH Bingen

Im Rahmen des Moduls Landschaftsökologie hatten Studenten der TH Bingen die Möglichkeit an dem Projekt “Klimaschutz in kleinen Kommunen und Stadtteilen durch ehrenamtliche Klimaschutzpatinnen” (KlikKs) der Energieagentur Rheinland-Pfalz teilzunehmen. Die Ortsgemeinde hatte sich über unseren Klimaschutzpaten Stefan Lenz für die Teilnahme an diesem Projekt bei der Energieagentur beworben, um über die fachbezogene Arbeit der Studenten biodiversitätsfördernde, d.h. die biologische und natürliche Vielfalt von Maßnahmen zu ergründen. Im Fokus stand dabei, die ökologische Vielfalt zu erhöhen und wertvolle Lebensräume zu schaffen, wiederherzustellen oder neu zu gestalten. Nachdem die Studenten im Herbst vergangenen Jahres zunächst eine Bestandserhebung in den möglichen Handlungsfeldern naturnaher Gestaltung, öffentlicher und privater Grünflächen, biodiverse Wegerandstreifen, biodiverse Gestaltung von Friedhöfen, Blühwiesen, Obstwiesen, Wasser (z.B. Möglichkeiten zur Versickerung, Aufbau von Zisternen, Trinkwasserspenderanlagen, Regenwasserrückhaltebecken) sowie Neupflanzung und Pflege von Bäumen ermittelt hatten, haben sie in ihrer Semesterarbeit den Schwerpunkt auf den Bereich der Friedhofsgestaltung gelegt.

In der letzten Ratssitzung haben jetzt 2 der insgesamt vier Student*innen den dazu in ihrer Projektarbeit erstellten Leitfaden vorgestellt, der zunächst mit der Bestandserfassung beginnt, in dem sie auf die örtlichen Gegebenheiten, wie Relief, Böden, Klima und die heutige potentielle Vegetation eingegangen sind. Ebenso zeichneten sie ein grobes Bild über die aktuelle Flora und Fauna, um daran anschließend konkrete Maßnahmen und Vorschläge für deren Umsetzung zu erläutern. Beispielhaft wurden dabei auch der ökologische Einsatz von Obstbäumen, Hecken oder Wildblumenwiesen als biodiversitätsfördernde Maßnahme angesehen, wie sie ja auch schon zum Teil im Bereich unseres Friedhofes umgesetzt wurden. Darüber hinaus folgen in dem Leitfaden genauere Anleitungen, wie man bestimmte Maßnahmen umsetzen kann und was man beachten sollte, sodass man am Ende einen möglichst großen Mehrwert für Menschen und Umwelt erzielt. Auch zur naturnahen Friedhofsgestaltung hatten die Studenten einige Vorschläge und zeigten in ihrem Vortrag z.B. Muster von Baumbestattungsfeldern, die Teil einer Neuausrichtung der Friedhofsanlage werden sollen.

Nach der Präsentation ihres Biodiversitätsleitfadens dankte ich Frau Burgardt und Frau Heidemann für ihre Arbeit und dass sie dafür extra nach Nievern gekommen waren, um sie dem Gemeinderat vorzustellen. Beide sagten zu, dass sie im Rahmen ihres Studiums und darüber hinaus an der Entwicklung der Planungen der Ortsgemeinde interessiert sind und gerne wiederkommen.

Lutz Zaun
Ortsbürgermeister