Thema „ Biodiversität“ in Nievern – Studenten der TH Bingen legen los
Im Rahmen ihrer Masterstudiengänge „Landwirtschaft und Umwelt“ sowie „Energie-, Gebäude- und Umweltmanagement“ an der Technischen Hochschule in Bingen haben jetzt 2 Studentinnen und 2 Studenten die Ortsgemeinde besucht, um die Vorbereitungen für ihre Semester-Abschlussarbeit zum Thema „Biodiversität “ mit den örtlichen Gegebenheiten und den Mitgliedern der Energiekommission abzustimmen. Auf Initiative des Klimaschutzpaten Stefan Lenz und dem Vorsitzenden der Kommission Jens Kewitz hatte sich die Ortsgemeinde über die Energieagentur Rheinland-Pfalz um die Teilnahme an dieser wissenschaftlichen Analyse beworben, um darüber die Vorteile einer kommunalen Biodiversitätsstrategie zu erkennen und zu ermitteln. Ziel ist es, die Vielfalt an Lebensräumen und Arten sowie die genetische Vielfalt in der Kommune gezielt zu fördern und zu erhöhen.
Im Vorfeld hatten sich die Mitglieder der Energiekommission in Kooperation mit der TH Bingen mit verschiedenen Biodiversitätsleitfäden auseinandergesetzt und so genannte Steckbriefe erarbeitet.
Im Rahmen einer digitalen Vorbesprechung wurden die Themen Ende September mit Elke Hietel, Professorin für Landschaftsökologie, Landschafts- und Stadtplanung von der TH Bingen erörtert, viele Fragen gemeinsam mit anderen, ebenfalls interessierten Partnergemeinden besprochen und analysiert. Die Themenkomplexe wurden im Anschluss an den Workshop den rund 50 Masterstudenten des Studiengangs vorgestellt, die sich dann für eine Umsetzung ihres Studienauftrages in den beteiligten Ortsgemeinden, so auch Nievern beworben hatten.
Städte und Gemeinden beherbergen vielfältigste Tier- und Pflanzenarten in den unterschiedlichsten Lebensräumen. Doch die grünen Oasen stehen durch Klimawandel, Bodenversiegelung, Verschmutzung und Übernutzung. immer mehr unter Druck. Die Aufgabe der Student*innen besteht nun darin, die Vorteile einer kommunalen Biodiversitätsstrategie zu erkennen und herauszufinden, wie diese in der Praxis weiterentwickelt und umgesetzt werden können.
Nach einer Vorstellungsrunde wurde gemeinsam erarbeitet, wie das Thema Biodiversität in der Gemeinde Nievern angewendet und/oder umgesetzt werden kann. Hierzu wurde über die unterschiedlichen Bereiche in der Gemeinde informiert, die u.E. mit dem Thema Biodiversität in Zusammenhang gebracht werden können.
Neben dem augenfälligen Naturschutzgebiet „Nieverner Wehr“ und der gesamten Lahnanlage, gehören dazu auch alle anderen Grünflächen, Beete oder Kinderspielplätze etc. in der Gemeinde. Neben diesen Bereichen wurde auch der Friedhof in die Betrachtung einbezogen, der in vielfältigster Form eine ökologisch wie kulturell wichtige Bedeutung für unser Dorf hat. Natürlich wurde auch der Hühnerberg in Augenschein genommen, um alle möglichen Potentiale einer wissenschaftlichen Betrachtungsweise aufzuzeigen.
Nach so viel „Input“ werden die Student*innen einen eigenen Leitfaden entwickeln, die Themen analysieren, Bereiche festlegen und sie in einem nach eigener Auffassung möglichen Handlungsrahmen bereitstellen. Ziel ist es, diese dann auch der Öffentlichkeit sowie dem Gemeinderat vorzustellen, um sie z.B. auch in das im kommenden Jahr zu entwickelnde Dorferneuerungskonzept einfließen zu lassen, über das die ein oder andere Maßnahme dann auch umgesetzt werden kann.
Die Absolventinnen und Absolventen der TH Bingen haben durch die im Rahmen ihres Studiums erworbene Umweltkompetenz in Zukunft eine gute Grundlage für interessante Tätigkeitsfelder auf dem nationalen und internationalen Arbeitsmarkt. So bieten sich für sie gute bis sehr gute berufliche Perspektiven als Umweltingenieur und Umweltingenieurin in den Bereichen Wasser- / Abwassertechnologie, Immissionsschutz, Abfall- und Energiewirtschaft, Landschaftspflege und Naturschutz an.
Es wäre schön, wenn die im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Arbeit für die Ortsgemeinde Nievern gewonnenen Erkenntnisse ein Baustein für ihre zukünftige berufliche Ausrichtung sein könnte. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse ihrer Arbeit und wünschen dem Team von der TH Bingen viel Erfolg.
Lutz Zaun
Ortsbürgermeister