Nieverner Adventssingen zum 28. Mal
Chöre und Solisten begeistern Zuhörer

Das lange Warten hatte endlich ein Ende. Nach zwei Jahren Corona bedingter Abstinenz erfreuten die Chöre aus Nievern und Miellen sowie Gesang- und Instrumentalsolisten, eingebunden in besinnliche Textbeiträge für ein besonderes Erlebnis in der Pfarrkirche St. Katharina. Auch wenn der plötzliche Wintereinbruch und das gleichzeitig stattfindende Endspiel der Fußball-WM manch einen vom Konzertbesuch abgehalten haben dürfte: Sie alle haben etwas verpasst.

Schon die Einstimmung mit „Oh Heiland reiß die Himmel auf“ mit Ursula Herrmann an der Orgel und ihrem Mann Clemens an der Trompete setzte die richtigen Akzente, die als erster Chor der Kolpingsingkreis unter Leitung von Ursula Herrmann mit „Guten Abend, schönen Abend, es weihnachtet schon“ sowie „Wieder naht der heilige Stern“ aufzunehmen wusste.  Gerd Gilles, der Organisator aller bisher stattgefunden Konzerte, hatte in seiner Begrüßung nicht zu viel versprochen, dass die Zuhörer auch in der 28. Auflage besonderes erwarten dürften. Dazu gehörte sicher auch Gastsänger Toni, der Leonhard Cohens „Halleluja“ gleich dreisprachig auf deutsch, englisch und kroatisch intonierte und ihm ein heimelndes „Ave Maria“ folgen ließ. Das unter der musikalischen Leitung von Wassily Kotikov stehende Ensemble „Septime“ wusste mit „Gloria in Excelsis“ und „Jerusalem“ zu begeistern. Ursula Herrmanns „Weihnachtspotpourri“ mit dem Akkordeon, diesmal ohne ihren kongenialen, aber leider erkrankten musikalischen Partner Lilian Jakob auf der Geige, spornte viele Zuhörer zum Mitsingen und/oder –summen an und tauchte den Kirchenraum vollends in eine vorweihnachtliche Atmosphäre. Der Nieverner Kirchenchor Cäcilia stand diesmal – in Vertretung seiner erkrankten Ehefrau Irina – ebenfalls unter Leitung von Wassily Kotikov, was dem Chor bei „In das Warten dieser Welt“ und „Hoch die Wellen“ selbstverständlich nicht anzumerken war. Ursula und Clemens Herrmann sorgten mit Orgel und Trompete und „Transeamus“ für den fulminanten Einstieg in den Schlussteil des Konzerts, den die rund 40 Sängerinnen und Sänger von Musica Miellahno aus Miellen unter Leitung von Wassily Kotikov mit dem wohl berühmtesten und 400 Jahre alten Adventskirchenlied „Macht hoch die Tür“ fortsetzten. Wesentlich jünger, aber nicht minder eindringlich, klang John Rutters „Weihnachts Wiegenlied (Christmas Lullaby)“, das der stimmgewaltige Chor sich für das Adventssingen ausgesucht hatte. Für Händels „Tochter Zion“ gesellte sich noch der Kirchenchor Cäcilia dazu, um zum Abschluss des Programms allen Zuhörerinnen und Zuhörern ein fröhlich bewegtes „Wir wünschen euch frohe Weihnacht und ein glücklich Neujahr“ auf den Weg nach draußen mitzugeben, wo Mitglieder des Fischereivereins Anglerfreunde Nievern mit Glühwein, alkoholfreiem Punch und Salzgebäck aufwarteten. Das war auch nötig, hatten sich Mitwirkende und Besucher des 28. Nieverner Adventssingens – trotz eisiger Kälte – einiges zu der gelungenen Veranstaltung zu erzählen. Das zeigte auch der Reinerlös aus den Spenden in Höhe von rund 700,00 €, die in diesem Jahr an das Kolpingwerk International für die Unterstützung der „Ukraine Winterhilfe“ gehen.

Den Spenderinnen und Spendern, vor allem aber den Mitwirkenden und Organisatoren, die zum Gelingen des 28. Nieverner Adventssingens beigetragen haben, gilt unser Dank.

Lutz Zaun
Ortsbürgermeister

Bildnachweis: Foto Jürgen Jachtenfuchs