Zweimal Bahnübergang
- Schwellenaustausch vom 29.06. – 01.07.2024
Die zunächst für den 26. bis 28. Mai 2024 geplante und aufgrund von faktischen wie technischen Abstimmungsproblemen abgesagte Baumaßnahme an unserem Bahnübergang soll jetzt von Samstag, dem 29. Juni 2024 bis Montag, 01. Juli 2024 durchgeführt werden. Wie der zuständige Planer der DB infraGO AG mir in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt hat, müssen die Arbeiten am BÜ auch zwingend durchgeführt werden, da die Schwellen unter dem BÜ-Belag keine Tragfähigkeit mehr haben. Hier besteht die Gefahr, dass es – wenn die Maßnahme nicht durchgeführt wird – in naher Zukunft zu einer (dann längerfristigen) Komplettsperrung des Bahnübergangs kommen kann.
Dies gilt es natürlich auch als Sicht der Ortsgemeinde zwingend zu vermeiden, so dass ich der Durchführung der Maßnahme vorbehaltlich einer straßenverkehrsrechtlichen Genehmigung und insbesondere der Abstimmung mit den Sicherheitskräften/-behörden (Polizei, DRK und Feuerwehr) zugestimmt habe. Auch deshalb, weil jetzt zugesichert wird, dass der Personenverkehr (Fußgänger und Radfahrer) jederzeit möglich ist und im Bedarfsfall sogar Rettungsfahrzeuge einspurig den BÜ überfahren können. Die geplanten Sperrzeiten und Abläufe liegen jetzt der Ordnungsverwaltung zur Abstimmung mit der DB infraGO AG vor, die in Kürze dann auch im aktuell veröffentlicht werden.
- Kanal- und Wasserleitungsarbeiten in der Früchter Straße – Geplante Tiefbaumaßnahme zurückgestellt
Die von den Verbandsgemeindewerken beabsichtigte Erneuerung der Kanalisation in einem Teilbereich der Früchter Straße und Hauptstraße, die ebenfalls zu einer – – jedoch wesentlich länger – andauernden Sperrung des Bahnübergangs geführt hätte, wurde sowohl vom Werksauschuss als auch vom Verbandsgemeinderat Bad Ems-Nassau zurückgestellt. Grund dafür ist, dass es zum einen im Rahmen der öffentlichen Ausschreibung zu keinem Angebot kam, zum anderen bei der im Anschluss durchgeführten beschränkten Ausschreibung zwar 2 Angebote abgegeben wurden, wobei der günstigste Anbieter mit einem Kostenvolumen von brutto 811.897,11 € jedoch rund 60 % über der Kostenschätzung und damit auch weit über den Ansätzen des Wirtschaftsplanes der Werke lag. Somit war das Angebot auch aus wirtschaftlicher Sicht nicht tragbar. In Abstimmung mit dem Planungsbüro sowie der Vergabestelle wird nunmehr eine erneute Ausschreibung im Jahr 2025 bzw. 2026 zusammen mit dem Ausbau der Früchter Straße unter Beteiligung des Landesbetriebs Mobilität (LBM), der Ortsgemeinde und evtl. der Syna angestrebt. Durch ein größeres Auftragsvolumen sowie ein größeres Zeitfenster erhofft man sich ein besseres Ausschreibungsergebnis. Aus technischer Sicht sei nach Ansicht der Werkleitung eine Verschiebung der Maßnahme, die auch ggf. durch die geplante Sperrung der B 260 zwischen Friedrichssegen und Fachbach beeinflusst worden wäre, vertretbar.
Nachdem sich die Bahn beim Thema Schwellentausch (siehe 1.) im Nachgang kooperativ und einsichtig gezeigt hat, ist vielleicht ein „Fünkchen Hoffnung“ auch beim Großprojekt (siehe 2.) zu sehen, mit der es gelingen könnte, auch diese Maßnahme wesentlich schneller umsetzen zu können. Zumindest ist jetzt etwas Zeit gewonnen und viele Oberdörfler atmen auf. Allerdings ist das Thema nur aufgeschoben. Der letztlich dringende Handlungsbedarf bleibt bestehen und wird uns im kommenden Jahr sicher wieder beschäftigen.
Lutz Zaun
Ortsbürgermeister