Problem: Schwerlastverkehr durch enge Ortslage
Auch Gefahrguttransporte dabei

Gerade in den beiden letzten Wochen berichten Anwohner der Brücken-, Haupt- und Früchter Straße über die Zunahme des Schwerlastverkehrs in unserer Gemeinde. Auch durch eigene Feststellungen hat sich die Durchfahrt von Gefahrguttransportern und Tankfahrzeugen deutlich verstärkt.

Hintergrund ist die Sperrung der Lahnsteiner Brücke seit Anfang Januar. Dadurch wird der üblicherweise entlang der B 42 Richtung Rüdesheim führende überregionale Verkehr jetzt entlang der B 260 über die Bäderstraße und deren Nebenstraßen umgeleitet. Vor allem für den Schwerlastverkehr bedeutet dies einen enormen Zeitverlust. Kein Wunder, dass zwischenzeitlich viele LKW-Fahrer, immer häufiger auch die von Gefahrguttransporten, die „Abkürzung“ über die Nieverner Brücke Richtung Frücht und Becheln auf die Taunushöhen suchen. Auffällig ist, dass die LKW häufig über kein leistungsstarkes und auf das Fahrzeug abgestelltes Navi verfügen, die auf die für derart große Fahrzeuge ungeeignete Straßenführung hinweisen.

Auch aus Richtung Frücht kommend zwängen sich täglich (häufig auch nachts) immer öfter 30- und mehr Tonner durch unsere enge Ortslage. Während auf der K 65 bei der Abbiegung kurz vor Frücht Richtung Nievern ein Verbotsschild für Gefahrguttransporte (VZ 261) wegen der abschüssigen (und auch sonst nicht optimalen) Straßenverhältnisse angebracht ist, fehlt dies beim Abzweig von der B 260 auf die Nieverner Brücke. Auf Nachfrage teilt die Kreisverwaltung als Straßenverkehrsbehörde mit, dadurch werde u.a. die Grundversorgung u.a. mit Gas und/oder Öl unserer Gemeinde sicher gestellt, die sonst bei einem Durchfahrverbot nicht gewährleistet werden könne.

In der letzten Gemeinderatssitzung wurde die Problematik umfassend erörtert. Gemeinsam mit der Kreisverwaltung und dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) wird jetzt nach pragmatischen und auch kurzfristigen Lösungen gesucht. Neben der offensichtlichen Möglichkeit eines technischen Eingriffs in die Struktur der Navigationsgeräte, wäre ein großflächiges Schild auf der B 260 kurz vor der Nieverner Brücke u.a. mit dem Hinweis auf die beengte Straßenführung schon mal einen Versuch wert. Auch wenn – wie wir wissen – dies manche unberührt lässt.

Lutz Zaun
Ortsbürgermeister

Bildnachweise: Ortsgemeinde