So fand am 15.02.2022 ein Ortstermin mit Frau Schwantuschke als Vertreterin des Eigenbetriebs der Abfallentsorgung des Rhein-Lahn-Kreises, Herrn Fuchs vom Bauamt der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau sowie Frau Bodenbach, der Verkehrsleiterin der Firma Remondis statt. Um die Einrichtung des Standorts vor Ort zu prüfen und die Verkehrssituation beim Ent- und Beladen der Container möglichst realistisch zu simulieren, hatte Frau Bodenbach eigens einen Entsorgungs-LKW mit Fahrer mitgebracht
Das Ergebnis der Standortanalyse wurde in einem Prüfprotokoll festgehalten, dem auch entsprechendes Bildmaterial beigefügt wurde:
Um den Standort am vorgeschlagenen Platz einzurichten, müssten als vorbereitende Arbeiten zunächst
• Zwei vorhandene Bäume entfernt werden,
• die Bodenfläche angepasst und verdichtet/gepflastert werden,
• mindestens 2 der in der Früchter Straße eingezeichneten Parkflächen entfernt und eine entsprechende Beschilderung aufgestellt werden
Da der LKW für das Be- und Entladen der Container und zur Stabilisierung des Eigengewichts Sicherungsstützen ausfahren muss, wäre bei jedem Ladevorgang eine Sperrung der kompletten Straße erforderlich.
Als weiteres Problem stellte sich da, dass die Größe und Ladekapazität des LKW es mit sich bringt, dass er mit voller Ladung beim Überqueren am Bahnübergang mit dem Heck aufsetzt, was mit entsprechendem Gefahrenpotential (Sperrung des Bahn- und Straßenverkehrs, Austreten von Flüssigkeiten beim Überqueren des Bahnübergangs, Abriss des Tanks etc.) verbunden ist.
Standort(e) in enger Ortslage nicht möglich bzw. sinnvoll
Erweiterte Ladekapazität und Größe der LKW
Frau Bodenbach wies im Rahmen des Ortstermins darauf hin, dass die Ladekapazität der eingesetzten LKW aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten zwischenzeitlich bei 28 t Gesamtgewicht liegen. Grundsätzlich sind damit Standorte für die Container in einer engen Ortslage und mit zusätzlichen verkehrstechnischen Behinderungen – wie z.B. der hier avisierte – nur schwer bzw. nicht umzusetzen. Diesen Vorteil – so die Verkehrsleiterin von REMONDIS – bieten dagegen Standorte wie z.B. an der Brücke in Fachbach, am Ortsteil Oberau oder an der Kreisverwaltung, die von den neuen Entsorgungsfahrzeugen direkt und ohne größere Behinderungen angefahren werden können.
Dies gilt – so das Resümee aus dem Ortstermin – in der objektiven Betrachtung eben nicht für Standorte im Nieverner Dorfkern oder in denen anderer Gemeinden. Allein durch die Größe/die Ausmaße der heute eingesetzten Entsorgungsfahrzeuge, der Verkehrssituation im Allgemeinen, den engen Straßenverhältnissen in unserer Gemeinde, dem berechtigten Interesse vieler Bürgerinnen und Bürger den Schwerlastverkehr auf das unvermeidbare zu beschränken, kann dem Wunsch der Unterstützer der Initiative aus Sicht des Ortsgemeinderates nicht entsprochen werden.
Eine Klärung dieser ggf. berechtigten Interessen ist auf anderer Ebene und im Rahmen des Dualen Systems notwendig. Es gibt bundesweit Beispiele für andere Lösungen für die Entsorgung von Altglas als sie derzeit im Rhein-Lahn-Kreis praktiziert werden.
Um das Angebot an einer bzw. zusätzlichen Entsorgungsstelle(n) zu erweitern, wird die Kreisverwaltung Rhein-Lahn (Eigenbetrieb Abfallentsorgung) sowie das Entsorgungsunternehmen REMONDIS gebeten, ggfls. einen weiteren Standort außerhalb der direkten Ortslage vorzuschlagen und einzurichten. Die Ortsgemeinde wird dabei gerne unterstützend tätig sein.
Lutz Zaun
Ortsbürgermeister
Bildnachweis: Firma REMONDIS